Ostersonntag – C
1. Lesung: Apg 10, 34a.37–43
2. Lesung: Kol 3, 1–4
Evangelium: Joh 20.1-9
Auferstehung und Gewissheit
„Christus ist auferstanden – wahrhaftig auferstanden“. Ein Ostergruß, mit dem sich am Festsonntag der Auferstehung Jesu die Christen gegenseitig beschenken. An die Überwindung des Todes zu glauben, am Sieg Jesu über das Üble, Böse und Teuflische festzuhalten fällt den Christen in der gegenwärtigen Meinungsvielfalt nicht leicht. In der politischen Realität, in den Sozialen Medien wie in der persönlichen Haltung vieler scheint Wahrheit keine große Rolle mehr zu spielen. Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit gelten kaum mehr als Tugend. Die menschliche Kommunikation jedoch basiert auf Fakten, Ereignissen und Erfahrungen die wahr sein sollten. Wenn Wahrheit und Lüge nicht erkannt werden, ist Orientierungslosigkeit die Folge. Sind wir in der Frage nach der Auferstehung Christi mit überzeugenden Überlieferungen versorgt, so dass wir den genannten Ostergruß mit voller Gewissheit aussprechen können?
Zeugenaussagen
Der Apostel Petrus spricht mit Nachdruck über Jesus, den Auferstandenen: „Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat
mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren. Und wir sind Zeugen für alles, was er getan hat.“ Er wurde getötet. „Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.“ Jeder und Jede, die an IHN glauben, werden durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfangen. Der Apostel Johannes schreibt im Abschluss seines Evangeliums, dass er „all das bezeugt und es aufgeschrieben hat“; und wir sollen es wissen, dass „sein Zeugnis wahr ist“. Auf die Glaubwürdigkeit der Menschen kommt es an und auf deren Wahrheitsverpflichtung, dass ihre Worte der Realität, den tatsächlichen Geschehnissen entsprechen.
An die Überwindung des Todes zu glauben, am Sieg Jesu über das Üble, Böse und Teuflische festzuhalten fällt den Christen in der gegenwärtigen Meinungsvielfalt nicht leicht.
Unsere Aufgabe
Henri Nouwen (1932-1996), ein niederländischer Theologe, Priester und christlicher Schriftsteller, bemerkt: „Jesus Christus ist nicht vom Grab erstanden, um seine Gegner zu verblüffen oder denjenigen, die ihn ans Kreuz geliefert hatten, zu beweisen, dass er doch Recht hatte. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden als Zeichen für alle, die ihn geliebt hatten und ihm gefolgt waren, dass die Liebe Gottes stärker ist als der Tod. Den Frauen und Männern, die sich ihm anvertraut hatten, offenbarte er, dass seine Sendung erfüllt war. Den seinen übertrug Jesus die heilige Aufgabe, alle Menschen zu neuem Leben mit ihm aufzurufen.“ Damit wir diesem Auftrag nachzukommen im Stande wären, bitten wir den Herrn des Lebens: „Schaffe uns neu durch deinen Geist, damit auch wir auferstehen und im Licht des Lebens wandeln.“ Gesegnete Ostern!