Im Rahmen der Deutschen Kulturtage lud die Sozial-Kulturelle Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien zum deutschsprachigen Puppentheaterspiel „Rotkäppchen“ ein. Das Märchen der Gebrüder Grimm wurde im Oppelner Puppen- und Schauspieltheater vom Theater Koblenz präsentiert.
„Wir wollten Kindern die deutsche Kultur und Sprache bieten und entschieden uns, wie im Jahr zuvor, es in Form eines deutschsprachigen Theaterstücks zu tun. Wir hatten letztes Jahr hier auf der Bühne das Stück ‚Der Wolf und die sieben Geißlein‘ und dieses Jahr ist es eine Art Fortsetzung, die Kinder haben sehr schön mitgemacht. So wenden die Kinder die deutsche Sprache aktiv an und zugleich ist es auch ein Stück deutsches Kulturgut, das wir hier erleben können. Ein Buch kann man lesen, aber Theater erleben wir“, sagt Daniela Rybczyk, die seitens der SKGD die Vorführung organisiert hat.
„In meinem ‚Rotkäppchen‘ -Stück ist das die Fortführung vom ‚Der Wolf und die sieben Geißlein‘, was also heißt, wenn heute unter den Zuschauern Menschen dabei gewesen sind, die letztes Jahr bei dem Stück waren, haben sie die Fortsetzung gesehen und den Wolf wiedergesehen. Ich habe großen Spaß daran, die traditionellen Märchen aufzuarbeiten, aktuelle Aspekte hinzuzufügen und die recht kurzen Märchen zu einem 45-Minütigem Theaterstück zu erweitern. Aber das Traditionelle wird dabei nicht beschädigt“, erzählt der Schauspieler Stephan Siegried, der in Oppeln seine Rotkäppchen-Version zum 314 Mal gespielt hat.
„Ich fand das Ende am schönsten“, freut sich Amina Brahms, die mit ihrem Papa Michael zu dem Stück gekommen ist. Dem hat der böse Wolf sehr gut gefallen. „Ich finde es ganz toll, dass wir auch Gäste aus Deutschland haben, die uns hier Stücke auf Deutsch präsentieren. Ich war ganz begeistert, der Schauspieler hat seine Stimme so toll verstellt und all die Puppen zum Leben erweckt. Nicht nur Kinder hatten ihren Spaß, sondern auch die Erwachsenen, es gab auch immer wieder Witze für die Erwachsenen“, betont Barbara Stoklossa-Brahms. Der Schauspieler Stephan Siegried war auch das Highlight von Grzegorz Bieniek: „Er hat immer Kontakt mit dem Publikum gesucht, die Kinder im Zuschauerraum haben das Stück mitgestaltet, in dem sie Antworten gegeben haben, mitgezählt haben usw. Richtig toll!“
„Ich war sehr lange nicht mehr in einer Kinderaufführung, mit meinem Sohn hatten wir richtig viel Spaß. Wir sind eine zweisprachige Familie und suchen immer wieder nach Angeboten in deutscher Sprache, die sich an Kinder richten, damit unsere Kinder sehen, dass die deutsche Sprache nicht nur zu Hause gesprochen wird“ sagt Maria Hutsch aus Oppeln.
Das Interesse an dem Stück war sehr groß: „Sobald wir bekannt gegeben haben, dass es wieder ein Theaterstück in Deutsch geben wird, klingelten ununterbrochen die Telefone, um sich anzumelden. Wir hatten mehr Interessierte, als Plätze zur Verfügung standen. Das heißt also, der Bedarf für solche Angebote für Kinder ist sehr groß. Wir werden uns bemühen, auch nächstes Jahr eine derartige Initiative zu organisieren“ resümiert Daniela Rybczyk.