– eine neue, bedeutende Studie über das kulturelle Erbe der Region
Eine umfangreiche Monografie mit dem Titel „Jüdische Friedhöfe in Oberschlesien. Soziologisch-historische Reflexionen über das kulturelle Erbe der deutschen Juden” ist erschienen – die erste so umfassende Studie, die sich einem der wichtigsten und zugleich noch immer unzureichend erforschten Elemente der Kulturlandschaft Schlesiens widmet: den jüdischen Friedhöfen.
Die über 470 Seiten starke Publikation ist das Ergebnis mehrjähriger interdisziplinärer Forschungen, die soziologische und historische Perspektiven verbinden. Sie ist das Ergebnis der Arbeit dreier Autoren, die mit der Universität Breslau und der Regionalforschung verbunden sind.
Żródło: Centrum Badań Mniejszości NiemieckiejZwei Perspektiven auf ein Erbe
Der soziologische Teil – basierend auf zahlreichen Interviews, gesellschaftlichen Analysen und Reflexionen über Erinnerungskultur – wurde von Dr. Marcin Dębicki und Dr. Irena Kurasz verfasst. Die Autoren untersuchen, wie die heutigen Bewohner der Region die materiellen Spuren der jüdischen Präsenz in Oberschlesien wahrnehmen und interpretieren.
Żródło: Centrum Badań Mniejszości NiemieckiejDer historische Teil – beeindruckend: Er umfasst fast 220 Seiten und enthält detaillierte Beschreibungen von 58 jüdischen Friedhöfen vom Mittelalter bis zur Gegenwart – wurde von Dr. Sławomir Pastuszka verfasst. Es handelt sich um die erste so systematische Darstellung aller bekannten jüdischen Friedhöfe in der Region, sowohl in großen Zentren wie Kattowitz, Gleiwitz oder Oppeln als auch in kleineren Orten.
Eine wichtige und notwendige Publikation
Das Buch ist nicht nur ein wissenschaftliches Kompendium, sondern auch eine Reflexion über kollektives Gedächtnis und die Haltung lokaler Gemeinschaften gegenüber einem Erbe, das über Jahre hinweg vergessen, vernachlässigt oder teilweise auch kontrovers betrachtet wurde.
In ihrer Rezension hob Dr. Katharina Friedla die Bedeutung des Forschungskonzepts hervor:
„Die methodische Konzeption dieses Projekts verdient große Anerkennung: die Verbindung von historischem Überblick mit Sozialgeschichte, soziologischer Studie und Erinnerungsanalyse. (…) Die Autoren stellen nicht nur die Geschichte bekannter Friedhöfe in Kattowitz, Gleiwitz, Zülz oder Oppeln dar, sondern auch die von Friedhöfen in kleineren Ortschaften. Die Wahl Oberschlesiens als Forschungsgebiet ist äußerst treffend und sehr notwendig.“
Premiere in Zülz
Die Buchvorstellung fand am 16. Oktober 2025 im Gemeindekulturzentrum in Zülz statt – einem besonderen Ort, denn dort befindet sich der älteste erhalten gebliebene jüdische Friedhof in Oberschlesien. Die Veranstaltung zog zahlreiche Gäste an, die sich für die Geschichte der Region interessieren. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Vorträge der Autoren zu hören, über die Hintergründe der Forschungen zu sprechen und signierte Exemplare zu erwerben.

Verzeichnis der beschriebenen Friedhöfe
Das Buch enthält Beschreibungen aller bekannten jüdischen Friedhöfe in Oberschlesien. Es handelt sich um insgesamt 58 Friedhöfe, darunter in: Zülz, Berun, Pitschen, Beuthen (alt und neu), Königshütte, Czieschowa, Dembowa, Guttentag, Gleiwitz (alt und neu), Oberglogau, Leobschütz (alt und neu), Bad Ziegenhals, Gogolin, Landsberg O/S, Grottkau, Hultschin, Kattowitz, Katscher, Kreuzburg, Krappitz, Kratzkau, Leschnitz, Lublinitz, Georgenberg, Nikolai (alt und neu), Myslowitz (alt und neu), Falkenberg, Neiße (mittelalterlich und neu), Rosenberg, Oppeln (alt und neu), Ottmachau, Patschkau, Carlsruhe, Neustadt (alt und neu), Pless, Peiskretscham, Ratibor, Rybnik (alt und neu), Schurgast, Kieferstädtel, Groß Strehlitz, Tarnowitz, Tost, Ujest, Langendorf, Loslau, Konstadt, Hindenburg und Sohrau.
Ergebnis eines größeren Forschungsprojekts
Die Monografie wurde vom Forschungszentrum der Deutschen Minderheit herausgegeben und ist das Ergebnis einer von sechs Forschungsstudien, die diese Einrichtung im Jahr 2020 initiiert hat. Die Publikation hat das Potenzial, zu einem wichtigen Bezugspunkt für Forscher der Geschichte, Soziologie und Kulturwissenschaften zu werden und eine bedeutende Stimme in der Diskussion über den Schutz und die Interpretation des kulturellen Erbes der Region zu sein.








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