Soczewica w centrum uwagi – kulinarne poszukiwania

wochenblatt.pl 20 godzin temu
Zdjęcie: Tolle Suppe für kühle Juniabende Foto: Małgorzata Janik


Die Linse in Märchen und Geschichte

Die Hauptrolle dieses schlesischen kulinarischen Streifzugs spielt heute die Linse. Es war genau diese Hülsenfrucht, die Aschenputtel in manchen Versionen des Märchens sorgsam aus der Asche las. Doch welche Bedeutung hatte die Linse einst in der schlesischen Küche? Eine große – und das aus mehreren Gründen.

Linsensuppe bei den Olympischen Spielen 1936

Im Jahr 1936 fanden die Olympischen Spiele in Berlin statt. Um die sportliche Begeisterung und den olympischen Geist auch pädagogisch zu vermitteln, wurde in Hindenburg/Zabrze von April bis Juni eine Sonderausstellung organisiert. Schulklassen konnten unter Anleitung von Lehrkräften mit Sonderzügen anreisen. Da es sich um eine ganztägige Exkursion handelte, ergänzten eine Filmvorführung und die Verpflegung (gegen Aufpreis) das Programm. Auf dem Speiseplan stand unter anderem: Linsensuppe mit Wursteinlage. Eine warme Mahlzeit – besonders an kühlen Tagen ein echter Volltreffer. Nahrhaft, vitaminreich und voller wertvoller Mineralstoffe – genau das, was junge Menschen brauchen.

Zeitungsausschnitte: Schlesische Digitalbibliothek

Linsengerichte in der Alltagsküche

Ein Blick in schlesische Zeitungen jener Zeit bestätigt die Popularität der Linse: So veröffentlichte der Oberschlesische Wanderer im Jahr 1935 eine Werbung von Maggi, in der ein Rezept für eine schnelle Linsensuppe mit knusprigen Croutons vorgestellt wurde – ideal für die Hausfrau von damals und in weniger als einer Stunde auf dem Tisch.

Zeitungsausschnitte: Schlesische Digitalbibliothek

Von der Bedeutung zur Renaissance

Die Linse, einst ein in Schlesien und Deutschland weit verbreitetes und angebautes Grundnahrungsmittel, verlor im Laufe des 20. Jahrhunderts an Bedeutung in der traditionellen Küche. Doch in den letzten Jahren erlebt sie eine Renaissance – zu Recht. Im Internet stoßen wir auf zahlreiche überlieferte “Oma-Rezepte”, die zeigen: Es lohnt sich, zur Linse zu greifen. Rote Linsen etwa lassen sich besonders schnell garen. Sie sind reich an B-Vitaminen, Eisen, Kalium, Zink und Mangan. Sie wirken blutdrucksenkend und tragen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.

Tolle Suppe für kühle Juniabende
Foto: Małgorzata Janik

Ein Hauch Luxus: Linsensuppe bei Kempinski

Und zum Schluss noch ein kulinarischer Ausflug in die Geschichte der Linse – verbunden mit einem berühmten Namen: Kempinski. Die heute international bekannte Marke nahm ihren Anfang in Breslau. 1862 eröffneten die aus Großpolen stammenden Brüder Berthold und Moritz Kempinski am Markt, Haus Nr. 56, ihr erstes Lokal. Weinhandel verband sich dort mit einer Frühstücksstube – ein geschicktes Konzept, das den Ausschank von Wein zu jeder Tageszeit ermöglichte. Ziel war jedoch auch eine gehobene Küche. Ihr Marketingkonzept „Luxus für alle“ spiegelte sich in der Idee wider: eine halbe Portion für den halben Preis. Der Oberschlesische Wanderer veröffentlichte 1931 eine Kempinski-Anzeige mit einer umfangreichen Speisekarte – darunter: Linsensuppe mit Fasan!

Das Gebäude in der Ohlauerstraße 79 existiert heute nicht mehr, und im Haus am Ring 56 befindet sich nun das Café „Literatka“. Doch die Erinnerung an eine edle – und doch einfach zuzubereitende – Linsensuppe lebt weiter.

Herzhafte Linsensuppe mit Speck – wärmend, würzig, wunderbar

Zutaten:

1 Tasse rote Linsen / 1 EL Öl / 1 Zwiebel / 1 Möhre / ein Stück Sellerie / 2 Kartoffeln / 1,5 Liter Wasser / 100 g Speck / 1 EL Weißweinessig / 1 Lorbeerblatt / ein paar Pimentkörner / Petersilie / Salz, Pfeffer / 1 Prise Zucker / edelsüßes Paprikapulver

Mit Speck, Möhren und Petersilie verfeinert
Foto: Małgorzata Janik

Zubereitung:

Die roten Linsen unter fließendem Wasser gründlich abspülen. In einem großen Topf das Öl erhitzen und den Speck darin anbraten, bis er leicht Farbe annimmt. Nun die fein gewürfelte Zwiebel hinzufügen und glasig dünsten. Nach etwa 2–3 Minuten kommen die gewürfelte Möhre, Sellerie, Kartoffeln, das Lorbeerblatt und die Pimentkörner dazu. Alles gemeinsam etwa 5 Minuten anschwitzen. Dann die Linsen einrühren, gut vermengen und mit dem Wasser aufgießen. Zum Kochen bringen, anschließend bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten köcheln lassen. Lorbeerblatt und Piment entfernen. Mit Salz, Pfeffer, Paprika und einer Prise Zucker abschmecken. Ganz zum Schluss den Essig einrühren – er hebt den Geschmack und sorgt für eine feine Säure.
Die Suppe heiß servieren und mit frischer Petersilie bestreuen.

Tipp: Wer es cremiger mag, kann die Suppe mit einem Schuss Sahne verfeinern – ganz nach persönlichem Geschmack.

Idź do oryginalnego materiału