Meisterinnen der Erntekronen
Am 6. August 2025 fand in Pramsen eine besondere Schulung unter dem Titel „Flechten von Erntekronen“ statt, geleitet von zwei erfahrenen Meisterinnen dieser Kunst – Maria Żmija-Glombik und Edyta Krajczy, Mitglieder des Verbands Schlesischer Landfrauen. Die Veranstaltung wurde vom Landwirtschaftlichen Beratungszentrum in Lossen in Zusammenarbeit mit dem Landfrauenverein in Pramsen organisiert.
Der Workshop war nicht nur ein Treffen mit handwerklichen Techniken, sondern auch mit der reichen Tradition des Anfertigens von Erntekronen und -kränzen – Symbolen der Dankbarkeit für die Ernte und Zeichen lokaler Identität.

Foto: Stefani Koprek
Schatztruhen der Erfahrung
Frau Maria Żmija-Glombik, die seit 40 Jahren Kronen flechtet, betonte, dass die Vorbereitung mit der Auswahl geeigneter Getreidesorten beginnt und der gesamte Prozess Präzision und Geduld erfordert. – „Das Schwierigste ist das Umwickeln – alles muss gleichmäßig und ordentlich sein. Wenn etwas schiefgeht, muss es korrigiert werden“ – sagte sie und berichtete auch von den Veränderungen bei Materialien und Techniken im Laufe der Jahre.

Foto: Stefani Koprek
Edyta Krajczy hob die Bedeutung der Teamarbeit und das Lesen der Wettbewerbsregeln hervor, um unzulässige Elemente in der Dekoration zu vermeiden. – „Eine Krone sollte das Werk des ganzen Dorfes sein, denn das verbindet die Menschen. Ich arbeite gerne mit anderen – dann gibt es Lachen, Gespräche und Freude über das gemeinsame Ergebnis“ – betonte sie.
Die Rückkehr einer schönen Tradition
Renata Wojas vom Landwirtschaftlichen Beratungszentrum erinnerte daran, dass die Tradition des Flechtens von Erntekronen zusammen mit der Wiederbelebung der Landfrauenvereine zurückkehrt. – „Es ist harte Arbeit, die bereits bei der Ernte beginnt. Es lohnt sich jedoch, an den traditionellen Formen festzuhalten, da sie von Generation zu Generation weitergegeben werden“ – sagte sie und fügte hinzu, dass der Workshop in Pramsen auch eine Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen kulturellen Gruppen der Region bot.

Foto: Stefani Koprek
Während der Schulung erfuhren die Teilnehmer, wie man Getreide trocknet, Materialien auswählt und auf Details achtet. Es wurde betont, auf künstliche Dekorationen zu verzichten und natürliche Zusätze wie Lavendel oder Hortensien zu verwenden – jedoch in Maßen, um den Charakter der traditionellen Krone zu bewahren.
„Jeder von uns macht es anders, niemand ist Konkurrenz für den anderen. Und wenn schöne Dinge entstehen, dann nur, um sie zu bewundern“ – erinnerte Renata Wojas.
Praxis und Gemeinschaft
Der praktische Teil der Workshops gab jedem die Möglichkeit, selbst Teile der Kronen zu gestalten. Die Männer beteiligten sich gerne am Bau der Gestelle, während die Frauen sorgfältig die Ähren arrangierten und kleine Getreidebündel unter der aufmerksamen Anleitung der Kursleiterinnen banden.

Foto: Stefani Koprek
Das Treffen brachte Teilnehmer aus Pramsen, Koppen und Schönau zusammen, die gemeinsam eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und Freude schufen. – „Es ist schön, dass wir voneinander lernen und gemeinsam die Tradition pflegen können“ – fassten die Organisatoren zusammen.
Die Workshops in Pramsen zeigten, dass die Tradition des Flechtens von Erntekronen immer noch treue Bewahrer hat und dass die jüngere Generation dieses Erbe zunehmend aufgreift – und ihm eine Prise eigener Kreativität verleiht.