II. Sonntag im Advent, 07.12.2025
Lesungen: Jesajabuch 35,3–10; Jakobusbrief 5,7–11
Predigttext: Lukasevangelium 21,25–33
Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: Wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass der Sommer schon nahe ist. So auch ihr: Wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. (Lukasevangelium 21,27–31)
Das Ende – groß und klein
Wir sind schon fast in der Mitte der Adventszeit. Bald werden wir Weihnachten erleben. Es ist aber gut, dass wir noch ein bisschen Advent vor uns haben. Denn es ist eine besondere Zeit der Vorbereitung auf die Begegnung mit Jesus Christus. Einerseits wollen wir am 25. und 26. Dezember seinen Geburtstag feiern. Wir wissen zwar nicht, ob er an diesem Tag tatsächlich geboren ist. Dafür haben wir zahlreiche Traditionen, die wir zu diesem Anlass gerne pflegen.
Der Advent erinnert uns aber auch an eine noch wichtigere Begegnung als nur Weihnachten. Es geht nämlich – und das spüren wir im Lukasevangelium – um die Rückkehr Jesu Christi am Ende der Welt, vor dem Tag des Höchsten Gerichts. So wird unser ganzes Leben zum Advent, nicht nur die vier kurzen Wochen.
So soll unser Leben eine Form der Erwartung bekommen, und unser christliches Lebensziel soll das Kennenlernen Jesu werden und letzten Endes eine unmittelbare Begegnung mit ihm.
So soll unser Leben eine Form der Erwartung bekommen, und unser christliches Lebensziel soll das Kennenlernen Jesu werden und letzten Endes eine unmittelbare Begegnung mit ihm.
Und das ist genau der Grund, warum sich das überkonfessionelle, gesamte Christentum auf die Endzeit stark fokussiert. Bevor das aber geschieht, wird es Zeichen geben, von denen Jesus erzählt, und Lukas sowie andere Evangelisten berichten. Es wird ein globales Geschehen sein, das die Weltgeschichte zu Ende bringt. Neue Geschichte wird im göttlichen Königreich beginnen. Niemand wird es verpassen. Das große Ende – und der noch größere Neubeginn!
Dabei können wir aber das kleine Ende nicht vergessen. Viele Christinnen und Christen teilten lange vor uns denselben Glauben an die Auferstehung von den Toten und sind in der Erwartung gestorben. Keiner außer Gott selbst weiß, wann das Ende kommt – auch Jesus nicht. Vor dem großen Ende kann nun das kleine Ende, unser Tod, kommen. Dieser Gedanke passt uns vielleicht nicht so gut. Na ja, es ist aber nichts Neues unter der Sonne, dass wir alle letzten Endes sterben. Das müssen wir akzeptieren, es ist Realität.
Unabhängig davon, ob wir das große Ende erreichen oder ob es nur zum kleinen Ende ausreicht, steht immer der Neubeginn bevor: die Erfüllung der Adventszeit – der vierwöchigen und umso mehr der Adventszeit der Lebensdauer! Unser weltliches Leben ist nur ein Präludium, eine Wartezeit auf das, was von Gott versprochen ist.
So kann ich Ihnen mit Freude und Hoffnung eine gesegnete und fröhliche Adventszeit wünschen! Amen.










