Palmsonntag – Karwoche
Prozession: Lk 19,28-40
1. Lesung: Jes 50, 4–7
2. Lesung: Phil 2, 6–11
Passion: Lk 22,14 – 23, 56
Die Karwoche beginnt
Die wichtigste Woche für die Christen beginnt mit dem Palmsonntag. Die Karwoche entfaltet sich zu den Höhepunkten für die Glaubenden, die am Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und der Auferstehung Christi in der Osternacht begangen werden. Das ist ein Fest an mehreren Tagen. Diese werden auch „Heilige Drei Tage“, „Österliche Drei Tage“ bzw. „Oster Triduum“ (lat. Triduum Paschale) genannt. Zu Feier des Palmsonntags lädt das Schott-Messbuch mit folgenden Worten ein: „In den Tagen der Fastenzeit haben wir uns auf Ostern vorbereitet; wir haben uns bemüht um die Bekehrung unseres Herzens und um tätige Nächstenliebe. Heute aber sind wir zusammengekommen, um mit der ganzen Kirche in die Feier der österlichen Geheimnisse unseres Herrn einzutreten. Christus ist in seine Stadt Jerusalem eingezogen; dort wollte er Leiden und Tod auf sich nehmen, dort sollte er auch auferstehen. Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.“
Die Prozession mit Palmzweigen
Der Gottesdienst am Palmsonntag beginnt in den katholischen Kirchen mit einer Prozession. Die Gläubigen versammeln sich vor dem Gotteshaus. Dort werden die (Palm)Zweige, welche sie mit sich gebracht haben, gesegnet. Der leitende Geistliche spricht: „Allmächtiger Gott, am heutigen Tag – huldigen wir Christus in seinem Sieg und tragen ihm zu Ehren (grüne) Zweige in den Händen. Mehre unseren Glauben und unsere Hoffnung, erhöre gnädig unsere Bitten und lass uns in Christus die Frucht guter Werke bringen. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.“ Danach wird das Evangelium vom Einzug Jesu nach Jerusalem vorgelesen und die Prozession setzt sich in Bewegung begleitet von Versen wie etwa: „Die Kinder von Jerusalem trugen Zweige in den Händen. Sie zogen dem Herrn entgegen und riefen: Hosanna in der Höhe!“ oder „Einst mit Zweigen in Händen eilte das Volk dir entgegen; so mit Lied und Gebet ziehen wir heute mit dir.“ Die Teilnehmenden gehen in die Kirche hinein.
Wir folgen dem Herrn auf seinem Leidensweg und nehmen teil an seinem Kreuz, damit wir auch Anteil erhalten an seiner Auferstehung und seinem Leben.
Die Passion Jesu
In der Heiligen Messe, die nach der Prozession gefeiert wird, erklingen die Worte aus dem Evangelium nach Lukas über das Leiden und den Tod Jesu Christi. „Seine Liebe zu den Sündern und den Verlorenen ist die grenzenlose, alles verzeihende und alles tragende Liebe Gottes“ – schreibt Gerhard Lohfink (1934-1924), Professor für Neues Testament. „In Jesus hat Gott sich endgültig an uns gebunden, ja in ihm hat er sich uns preisgegeben. Wenn wir wissen wollen, wie weit Gott gegangen ist, müssen wir Jesus am Kreuz betrachten: seinen Todeskampf, seine Verlassenheit, seine Nacktheit. Mehr kann sich Gott uns nicht mehr ausliefern.“ Das ist für uns Christen wie auch für alle Menschen ein Anlass zum Nachdenken. Auf ihn sollten wir schauen, an ihm uns orientieren und untereinander so gesinnt sein, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2, 5).