Koszykówka: Finał, na który wszyscy czekali

wochenblatt.pl 14 godzin temu
Zdjęcie: Isaiah Hartenstein hat sich das Recht verdient, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Foto: Jerimaiai1000/Wikipedia


Ein deutscher NBA-Champion

Schon vor der Saison wurde viel über mögliche Finalpaarungen spekuliert. Die Oklahoma City Thunder wurden oft als Favoriten genannt – die Indiana Pacers hingegen galten höchstens in Fankreisen als Geheimtipp. Am Ende kam es zu einem Finale, das niemand vorhergesehen hatte – und doch genau jenes wurde, auf das alle gewartet hatten: voller Emotionen, Führungswechsel und einer dramatischen Sieben-Spiele-Serie.

Für Oklahoma City verlief der Weg ins Finale nahezu reibungslos – ein regelrechter Durchmarsch. In der ersten Runde gelang ihnen einer der beiden „Sweeps“ dieser Playoffs. Das 4:0 gegen die Memphis Grizzlies war nicht nur dominant, sondern auch von deutlicher Überlegenheit geprägt. Besonders Spiel 1 war ein Ausrufezeichen: ein Sieg mit 51(!) Punkten Differenz. Im dritten Spiel verloren die Grizzlies zudem ihren Anführer Ja Morant verletzungsbedingt – das Spiel war damit entschieden.

Highway mit Hindernissen

Ähnlich souverän verliefen auch die Conference Finals. Erst in Spiel 3 mussten die Thunder gegen die Minnesota Timberwolves klein beigeben. Anthony Edwards glänzte als statistischer Anführer seines Teams, doch allein reichte er nicht, um OKC zu stoppen. Shai Gilgeous-Alexander war erneut der entscheidende Mann – nach dem MVP-Titel der regulären Saison wurde er auch zum MVP der Western Conference Finals gekürt.

Doch zurück zur zweiten Playoff-Runde gegen die Denver Nuggets – sie war ein echter Basketballkrimi. In einer spannenden Sieben-Spiele-Serie traf SGA auf seinen MVP-Rivalen Nikola Jokić. Spiel 1 ging nach einem Wahnsinns-Dreier von Aaron Gordon vier Sekunden vor Schluss an Denver – kostete aber zu viel Kraft. Spiel 2 verloren sie mit 43 Punkten, und auch in den Folgespielen wechselten sich Sieg und Niederlage fast rhythmisch ab. Erst eine Verletzung von Gordon, die Erschöpfung der Nuggets und das heimische Publikum verhalfen OKC letztlich zum Weiterkommen.

Dauerhaft unterschätzt: Die Pacers

Ganz anders verlief der Weg der Indiana Pacers. In der ersten Runde trafen sie auf die Milwaukee Bucks – ein schwerer Brocken, doch die Verletzung von Damian Lillard öffnete Tür und Tor. Giannis Antetokounmpo kämpfte allein, konnte aber das 1:4 nicht verhindern.

In der zweiten Runde warteten die Cleveland Cavaliers – das vermeintlich beste Team des Ostens. Indiana überraschte alle: zwei Auswärtssiege zum Auftakt, darunter ein spektakuläres Comeback nach 20 Punkten Rückstand im dritten Viertel. Trotz eines Glanzauftritts von Donovan Mitchell in Spiel 3 holten sich die Pacers die Serie mit 4:1.

Im Conference-Finale gegen die New York Knicks wurden die Pacers erneut unterschätzt – und sie schlugen wieder zu. Trotz 14 Punkten Rückstand drei Minuten vor Schluss in Spiel 1 im Madison Square Garden gelang ihnen die Wende in die Verlängerung – eingeleitet durch Tyrese Haliburton, der mit seiner „Würgegeste“ sogar viral ging. Auch Spiel 2 ging nach Indiana. Am Ende stand ein 4:2-Erfolg und der zweite Finaleinzug der Teamgeschichte. Der MVP der Eastern Conference Finals? Nicht Haliburton, sondern Pascal Siakam – ein Zeichen für die größte Stärke der Pacers: den Teamzusammenhalt.

Genau das Finale, das die Liga brauchte

Zwar wurde das Endspiel von vielen wegen fehlender medialer Reichweite kritisiert – kleine Märkte, wenig internationale Stars. Doch für die Zukunft der Liga war es das perfekte Finale. Zwei Teams, die auf Eigenentwicklung statt Starpower setzten. Spieler, die bei ihren Teams zu Stars wurden, nicht durch sie.

“Nach zwei herausragenden Jahren bei den New York Knicks wählte Isaiah Hartenstein Oklahoma City als seine neue Heimat”

Das erste Spiel ging – wie schon in den Serien zuvor – überraschend an Indiana. OKC führte über weite Strecken, baute im vierten Viertel einen 15-Punkte-Vorsprung auf – und verlor doch mit einem Punkt. Die nächsten Spiele blieben hart umkämpft. Nach dem Ausgleich in Spiel 4 schaffte OKC mit Spiel 5 als erstes Team zwei Siege in Folge. Indiana konterte in Spiel 6 – alles lief auf ein episches Spiel 7 hinaus.

Ein bitteres Ende für Indiana

Die Pacers starteten stark. Tyrese Haliburton, der Anführer und Spielmacher, erzielte in den ersten sieben Minuten neun Punkte. Doch dann der Schock: Haliburton rutschte aus – Achillessehnenriss. Seine Teamkollegen hielten bis zur Pause noch mit, doch in der zweiten Hälfte zog OKC uneinholbar davon. Shai Gilgeous-Alexander führte sein Team zum Titel und wurde verdient Finals-MVP.

Mit diesem Erfolg schrieb der Kanadier Geschichte: Er ist erst der vierte Spieler überhaupt, der in einer Saison zum MVP der regulären Saison, bester Scorer, NBA-Champion und Finals-MVP gekürt wurde – ein exklusiver Kreis, dem nur Michael Jordan, Shaquille O’Neal und Kareem Abdul-Jabbar angehören.

Ein deutscher Champion – und neue Hoffnungen

Einer der stillen Helden OKCs war Isaiah Hartenstein. Der 27-Jährige wechselte vor der Saison von den New York Knicks nach Oklahoma City – viele hielten seinen 87-Millionen-Dollar-Vertrag für überteuert. Doch bereits im ersten Spiel (13 Punkte, 14 Rebounds, 5 Blocks) zeigte er, wie wertvoll er ist. Über die gesamte Serie hinweg überzeugte er mit Einsatz, Rebound-Stärke und Teamplay.

Isaiah Hartenstein hat sich das Recht verdient, für die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Foto: Jerimaiai1000/Wikipedia

Damit ist Hartenstein nach Dirk Nowitzki (2011) erst der zweite Deutsche mit einem NBA-Titel. In einem Interview nach dem Triumph sagte er:
„Es ist eine unglaubliche Ehre, die Meisterschaft zu gewinnen – und das auch für alle deutschen Fans. Die größte Stärke unseres Teams war unser Zusammenhalt. Für mich war die NBA immer der Traum Nummer eins, aber jetzt habe ich neue Ziele.“

Besonders spannend für deutsche Fans: Die Frage nach Hartensteins Rückkehr in die Nationalmannschaft. Bundestrainer Gordon Herbert hatte bisher auf die Spieler des WM-Kaders gesetzt – Hartenstein spielte zuletzt 2018 für Deutschland. Doch mit Blick auf die Olympischen Spiele 2026 (Los Angeles) scheint ein Comeback möglich.
„Ich möchte unbedingt bei den Spielen in Los Angeles dabei sein“, so Hartenstein. „Wir werden sehen, wie mein Körper die Saison wegsteckt – aber ich denke definitiv über die Nationalmannschaft nach.“

NBA-Finale 2025:

Spiel Datum Ergebnis
1. 6. Juni Oklahoma City Thunder – Indiana Pacers 110:111
2. 9. Juni Oklahoma City Thunder – Indiana Pacers 123:107
3. 12. Juni Indiana Pacers – Oklahoma City Thunder 116:107
4. 14. Juni Indiana Pacers – Oklahoma City Thunder 104:111
5. 17. Juni Oklahoma City Thunder – Indiana Pacers 120:109
6. 20. Juni Indiana Pacers – Oklahoma City Thunder 108:91
7. 23. Juni Oklahoma City Thunder – Indiana Pacers 103:91

MVP der Endspiele: Shai Gilgeous-Alexander (Oklahoma City Thunder)

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