Förderung der deutschen Sprache in Kindergärten Oberschlesiens
Am vergangenen Donnerstag, den 30. Oktober, lud der Verein Kreative Edukation aus Goslawitz Kindergartenkinder aus den Woiwodschaften Oppeln und Schlesien zu einem Rezitationswettbewerb ein. Unter dem Titel „Kita Reise durch die Welt der Gedichte“ fand die Veranstaltung im Gemeindekulturzentrum in Guttentag statt. Begleitet wurden die kleinen Rezitatoren von ihren Lehrern, Eltern und Großeltern.
Rekordbeteiligung und Freude am Deutschen
Wettbewerb für junge Talente
Die siebte Auflage des Wettbewerbs, der sich seit drei Jahren zu einem überregionalen Ereignis entwickelt hat, verzeichnete in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. Magdalena Cembolista, Erzieherin im Schul- und Kindergartenkomplex in Goslawitz und Koordinatorin des Wettbewerbs, zeigte sich begeistert: “In diesem Jahr haben sich wirklich rekordverdächtig viele Kinder und Einrichtungen angemeldet, denn wir haben 65 Teilnehmer. Im Vergleich zum letzten Jahr, wo es 35 waren, ist das wirklich ein großer Erfolg für uns.”
Der Einfluss auf die Kinderentwicklung
Kristina Matuszek vom Kindergarten des Vereins Prolibaris Silesia in Raschau, die mit vier Kindern am Wettbewerb teilnahm, hob die Bedeutung solcher Veranstaltungen hervor: „Die Kinder können ein bisschen die deutsche Kultur kennenlernen und auch die deutsche Sprache darüber üben. Ich denke, es macht einfach Spaß, ein bisschen sich vorzubereiten, sich zu zeigen und sich zu präsentieren.“ Auch die Eltern sind engagiert und haben zu Hause fleißig mit den Kindern geübt. Adam Namyślik aus ihrem Kindergarten trug beispielsweise das Gedicht „Winterruh’ für Maus und Igel“ vor, den er zu Hause mit seiner Mama geübt hat. Auf die Frage, ob er Lampenfieber hatte, antwortete er selbstbewusst: „Nein, weil ich schon viele Male aufgetreten bin.“
Kreativität und Lernmethoden
Vielfalt der Gedichte
Zuzanna Misztela, Vizedirektorin des Kindergartens in Goslawitz und Moderatorin des Wettbewerbs, bemerkte die beeindruckende Vielfalt der vorgetragenen Gedichte: „Dieses Jahr gibt es nicht viele Wiederholungen. Die Gedichte haben sich die Eltern selbst ausgesucht. Wenn uns jemand gefragt hat, dann haben wir bei der Auswahl geholfen.“ Obwohl es kein festes Motto gab, stellte sich heraus, dass Herbstgedichte besonders beliebt waren. „Man durfte sich alles auswählen, aber wie wir gesehen haben, es gab sehr viele Herbstgedichte. Also eigentlich kam es von alleine vor, dass der Herbst das Motto gewesen war“, so Masztella. Joanna Jagła, Lehrerin aus dem Kindergarten in Leschnitz, erklärte ihre Gedichtwahl für Herman Wowra: „Wir haben jetzt Herbst, deshalb auch das Gedicht über den Herbst. Ich glaube, dieses Gedicht war auch nicht so schwer zu lernen, weil es sich reimt.“
Spielerisches Deutschlernen
Das Auswendiglernen eines deutschen Gedichts ist für kleine Kinder eine Herausforderung. Hierbei hilft der Deutschunterricht in den Kindergärten und die Anwendung der Sprache im Alltag: „In unserem Kindergarten sprechen wir viel Deutsch mit unseren Kindern. Auch wenn sie auf die Toilette gehen oder wenn sie etwas wollen, dann kommunizieren sie das auch auf Deutsch“, so Joanna Jagła. Karina Zacha, Deutschlehrerin im Kindergarten in Zembowitz und Autorin von Gedichten, geht noch einen Schritt weiter. Um den Kindern das Lernen neuer Wörter zu erleichtern, schreibt sie eigene Gedichte, oft mit passenden Bildern und Reimen. „Das war die kleine Maus. Da habe ich mir ein Bild gemalt mit einer kleinen Maus und einem Haus. Dann habe ich mir gedacht, was mag die Maus? Essen. Da habe ich Reime dazu gemacht“, erzählte Zacha. Als die Ausschreibung ihren Kindergarten erreicht hat, beschloss sie: „Wenn sie die Gedichte schon kennen, dann können wir auch mit denen hier auftreten“. So trugen die fünfjährigen Laura und Natalia aus Zembowitz Gedichte vor, das nur ihre Kindergartengruppe kennt. Karina Zacha ist überzeugt: „Ich denke, die Kinder zeigen Mut, und dass sie das schaffen können. Das Wichtigste für die Kinder war, dass sie Spaß gehabt haben.“
Stolze Großeltern und zukünftige Ausgaben
Die Bedeutung der Unterstützung
Nicht nur die Eltern, aber auch die Großeltern spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Kinder. Klara Reiman begleitete ihre 5-jährige Enkelin Magdalena, da deren Eltern arbeiten mussten. Sie zeigte sich begeistert von der Organisation: „Sehr schön, es hat mir sehr gut gefallen.“ Trotz anfänglichem Stress ihrer Enkelin am Morgen war sie stolz auf Magdalenas Auftritt: „Sie hat das sehr gut gemacht. Ich bin stolz auf sie.“
Aussicht auf die Zukunft
Jedes Kind erhielt für seine Teilnahme am Wettbewerb einen Preis. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Oppelner Bildungskuratoriums und wurde vom Verband Deutscher Gesellschaften unterstützt. Magdalena Cembolista dankte dem Gemeindekulturzentrum in Guttentag für deren Gastfreundschaft und dem Elternrat, der sich um den Imbissstand gekümmert hat: selbstgebackene Kuchen (auch einige mit bunten Streuseln, die besonders den kleinen Teilnehmern des Wettbewerbs geschmeckt haben), Tee und Kaffee erwarteten die Teilnehmer und Ihre Betreuer. Die Organisatorin blickt optimistisch in die Zukunft: „Die deutsche Sprache ist sehr wichtig in unserer Region, und damit das so bleibt, müssen wir sie von klein auf fördern. Eben mit solchen Aktionen wie dieser“ sagt Magdalena Cembolista vom Verein Kreative Edukation in Goslawitz und ermutigt zur Teilnahme an zukünftigen Ausgaben.















